Als der Japaner Jigoro Kano (1860 – 1938) ca.1882 begann, dass heutige Judo in Tokyo zu gründen, verfolgte er folgendes Ziel: Er wollte zum einen eine Kampfkunst schaffen, die man auch als Wettkampf „Mann gegen Mann“ austragen konnte, ohne dass eine größere Verletzungsgefahr für beide Kämpfer bestand.
Als weiteres Ziel war sein Bestreben ein Erziehungssystem zu schaffen, das den Charakter für die alltägliche bürgerliche Gesellschaft außerhalb der Judomatte positiv prägte.
Zu Beginn erlernte Kano die noch von den Samurai bis 1868 genutzte Selbstverteidigungsform Jiu-Jitsu.
Schnell erkannte er, dass diese Form der Selbstverteidigung in der Ausübung von Schlag- und Tritttechniken zu hart als Sport sei.
Mit 23 Jahren gründete Kano in einem kleinen buddhistischen Tempel in Tokyo (Eishoji-Tempel) den Kodokan (Übersetzung: Lehr-Weg-Halle) das heutige Judo!
Der Wettkampfsport Judo kennt heute außer in der Judoselbst-
verteidigung (für Dan-Meisterprüfungen) keine Tritt- oder Schlag-techniken.
Judo wird in der Ausübung in Standtechniken und Bodentechniken eingeteilt. Für den Standkampf gibt es ca.100 Wurftechniken, die je nach Ausführung in verschiedene Wurfgruppen bzw. Prinzipien eingeteilt werden.
Die Bodentechniken unterteilen sich in folgende Gruppen:
Haltetechniken, Hebeltechniken und Würgetechniken.
Das Grundprinzip im Judo basiert auf dem Gleichgewichtsbrechen, dem „Kuzushi“.
Durch den Zug wird der Gegner geschwächt, indem er seine Balance und somit seinen sicheren Stand verliert. Dadurch kann ein kleiner schwächerer einen größeren und stärkeren Gegner zu Boden werfen.
Bei der Ausführung der Bodentechniken
gelten ebenfalls die Prinzipien des Gleichgewichtsbrechens sowie den optimalen Einsatz des eigenen Körpers, um den Gegner zu kontrollieren und seine Bewegungsfreiheiten einzuschränken.