Was machen Tischtennisspieler zwischen dem Saisonende im April und dem Saisonanfang im September? Viele Spieler genießen die wettkampffreie Zeit und das schöne Wetter außerhalb von Trainingshallen, nicht jedoch die Taunussteiner Tischtennisspieler vom TV Wehen und TuS Hahn. Gemeinsam wurde sich für den auf Bundesebene organisierten Sommer-Team-Cup angemeldet. Bei der Anmeldung wurde noch nicht im Entferntesten daran gedacht, dass sich sowohl der TV Wehen (Leistungsklasse C) als auch der TuS Hahn (Leistungsklasse B) nach den jeweiligen Gruppensiegen des Lokalentscheids und den erfolgreichen Entscheidungsspielen gegen Vereine aus Panrod, Wiesbaden und Mainz für das Bundesfinale qualifizieren würden. Besonders spannend machten es die Hahner Tischtennisspieler, die ihr Ticket letztendlich aufgrund des besseren Satzverhältnisses lösen konnten.
Nach einigen schweißtreibenden Trainingseinheiten startete der erste Finaltag dann am 2. September in den Hallen des Sportcampus der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken. Bereits im ersten Spiel wurden die Spieler Uwe Mülder, Marc Baldering und Patrick Jung des TuS Hahn kalt erwischt – mental noch nicht auf der Höhe ging das erste Spiel gegen den späteren Gruppensieger aus Ahlen mit 0:7 verloren. Wesentlich knapper war es in den nächsten beiden Spielen, die jeweils mit 3:4 verloren wurden. „Auf diesem Niveau entscheiden Kleinigkeiten, trotz den knappen Niederlagen können wir mit uns zufrieden sein“ resümierte Mannschaftsführer Patrick Jung die Spiele.
Einen wesentlich besseren Start in das Turnier erwischte der TV Wehen, der mit Noel Voß (17), Mannschaftskapitän Marcel Knott (36) und Manfred Müller (82) als „Drei-Generationen-Team“ beim Bundesfinale antrat. Hervorzuheben ist hier vor allem die Leistung von Manfred Müller, der als mit Abstand ältester Spieler beim Bundesfinale antrat. Sowohl gegen den Frankfurter Verein Harheimer TC als auch gegen die saarländischen Lokalmatadoren vom TTC Oberwürzbach konnten zwei 5:2 Erfolge eingefahren werden. Im letzten Spiel um den Gruppensieg ging es gegen die bis dato ebenfalls ungeschlagene Mannschaft aus Braunschweig. In einem absoluten Tischtennis-Krimi endeten sechs der sieben Spiele im letzten und entscheidenden fünften Satz. Leider fehlte dem Wehener Team in diesem Entscheidungsspiel das letzte Quäntchen Glück, wodurch letztendlich das Spiel 3:4 verloren ging. Da sich nur der Gruppenerste für das Viertelfinale am darauffolgenden Tag qualifizierte, konnte immerhin der tolle Erfolg am Abend noch ausgiebig gefeiert werden. Mannschaftsführer Marcel Knott bezeichnete das Abschneiden seines Teams als eines seiner persönlichen Tischtennis-Highlights: „Wir hätten nie gedacht, dass wir es unter die TOP 16 der 644 angemeldeten Teams in unserer Leistungsklasse schaffen. Das Training während der Sommerpause hat sich also gelohnt, wir sind während den Spielen richtig zusammengewachsen und haben uns immer gegenseitig unterstützt. Das professionell organisierte Turnier und der tolle Austausch mit Tischtennisspielern aus der gesamten Bundesrepublik haben mir sehr gut gefallen. Das erfolgreiche Wochenende in Saarbrücken und die schönen Erinnerungen sind für die Tischtennisspieler des TV Wehen und des TuS Hahn eine große Motivation nächstes Jahr wieder beim Sommer-Team-Cup anzugreifen. Wir werden erneut versuchen gemeinsam Taunusstein im Bundesfinale zu repräsentieren.“
