Amtierende Judo-Europameister aus Taunusstein liefern ab / TV Wehen richtet erfolgreiche Hessenmeisterschaften im Judo aus
Taunusstein. Am vergangenen Samstag empfing der Turnverein 1873 Wehen e. V. als Ausrichter rund 50 Athleten aus ganz Hessen in der Silberbachhalle. Die hessischen Judokas nahmen an den diesjährigen Hessischen Kata-Meisterschaften des Hessischen Judo-Verbandes teil, um den jeweiligen Hessischen Meister in den sechs unterschiedlichen Kata-Disziplinen zu erkämpfen.
„Der TV 1873 Wehen e. V. ist stolz seit Jahren ein wichtiger Bestandteil in der Judowelt zu sein. Unsere Judoabteilung ist seit Jahren erfolgreich im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit. Nicht ohne Grund sind schon einige national und international erfolgreiche Athleten aus dem Athletenkreis des TV Wehen hervorgegangen. Gleichzeitig ist Judo mehr als nur eine Kampf- bzw. Wettkampfsportart. Vielmehr ist Judo eine Schulung von Körper und Geist, die die Entwicklung des Menschen positiv beeinflusst. Junge wie alte Judokas erlernen im Training und im Prozess der Gürtelprüfungen die heutzutage so wichtigen Werte wie Respekt, Höflichkeit, Wertschätzung, Selbstbeherrschung aber auch Mut, Hilfsbereitschaft und Ehrlichkeit. Alles Werte, die uns nicht nur im Sport sondern im alltäglichen Leben weiterbringen. Ich bedanke mich beim Hessischen Judoverband für das entgegengebrachte Vertrauen Ausrichter einer solchen Veranstaltungen und bei allen ehrenamtlichen Helfern. Gleichzeitig gratuliere ich allen Athleten zu ihrer erfolgreichen Teilnahme, da es gerade im Bereich der Kampfkunst nicht nur um die Trophäe, sondern vor allem um die Erfahrung geht“, so der 2. Vorsitzende des Turnvereins Wehen Chris Hörnberger.
Bei der mehrstündigen Meisterschaft wurde dem Publikum ein Einblick in die verschiedenen Kata gewährt. Bei der Kata werden die Judotechniken, in festgelegter Form demonstriert, die beiden Partner (Tori und Uke) haben festgelegte Rollen. Es gibt verschieden Katas z.B. die Nage not kata, in der die Wurftechniken demonstriert werden, in der Katame no kata sind es die Bodentechniken, bis hin zu der alten und schwierigen Kata (Koshiki no kata), welche bei der Ausführung das Tragen von Samurai-Rüstungen darstellen soll. Anders als im reinen Judo-Wettkampf, welcher auch eine olympische Disziplin darstellt, ist in einer Kata der Angriff und die Verteidigung bis auf das Kleinste fest vorgegeben. Die jeweiligen Angriffe und Verteidigungen sowie die Exaktheit der Ausführungen werden dann von einem Kampfrichterkomitee mit einer entsprechenden Punktzahl bewertet. Die Kata ist die Basis des Judo, woraus sich dann der Judo-Wettkampf (Shiai) entwickelt hat.Da der Angreifer (Uke) sowie der Verteidiger (Tori) bei einer Kata-Demonstration hochkonzentriert sein müssen, spricht man auch davon, dass Kata ein Kampf mit sich selbst sei.
Die Hessischen Kata-Meisterschaften sollten nicht nur das Sprungbrett für eine Nominierung zu den Deutschen Kata-Meisterschaften in Bad Ems im Mai darstellen, sondern sie diente auch dazu, sich die jeweilige Kata zum Erwerb eines nächsten Dan-Grads (schwarzer Gürtel) anerkennen zu lassen.
Zwei besondere Augenblicke brachten die Zuschauer zum Staunen. Ein blinder Judoka stellte sich ebenfalls dieser Herausforderung der Hessenmeisterschaft und legte parallel erfolgreich seine Gürtelprüfung zum Schwarzgurt (1.Dan) ab. Er demonstrierte eine fast fehlerfreie Kata mit ihren fünfzehn Wurftechniken eindrucksvoll dem Publikum. Ein weiterer bemerkenswerter Auftritt war die Kata der amtierenden Europameister Hendrik und Immo Schmidt aus Taunusstein sowie die Kata von Eike Schmidt, amtierender deutscher Vizemeister. Alle drei errungen jeweils in ihrer Disziplin den erwarteten Hessentitel.
Die einzelnen Ergebnisse:
Nage no kata
1. Immo Schmidt, BSC Taunusstein – Hendrik Schmidt, BSC Taunusstein
2. Jana Stuhlmann, MTV Kronberg – Marius Ahlring, MTV Kronberg
3. Nils Häusler, 1. DJC Frankfurt – Pascal Dzikus, 1. DJC Frankfurt
3. Kai Cortus, BG Marbug – Martin Möbs, BG Marburg
Katame no kata
1. Marius Ahlring, MTV Kronberg – Jana Stuhlmann, MTV Kronberg
2. Achim Öhler, JC Grünberg – Hubertus Orth, SV Fun Ball Dortelweil
Kodokan goshin jutsu
1. Andreas Freimuth, TG Winkel – Eike Alexander Schmidt, BSC Taunusstein
2. Jörg Altmann, TSG Oberursel – Erik Sehl, TSG Oberursel
Koshiki no kata
1. Julia Gottwald, SKG Jügesheim – Christian Heck, SKG Jügesheim
2. Michael Stay, TG Rimbach – Armin Dingert, TG Rimbach
Juno kata
1. Fabian Spamer, TV Bad Schwalbach – Carolin Orth, SV Fun Ball Dortelweil
2. Nils Häusler, 1. DJC Frankfurt – Jana Röser, 1. DJC Frankfurt
3. Ernst Zimmerer, HTG Bad Homburg – Noah Payne, HTG Bad Homburg
Kime no kata
1. Oliver Caps, Bushido Frankfurt – Eduard Van Thurenhout, Bushido Frankfurt
2. Achim Öhler, JC Grünberg – Hubertus Orth, SV Fun Ball Dortelweil
3. Rolf Bierbaum, HTG Bad Homburg – Sven Wagner, TSG Nordwest
Der Vielseitigkeitspokal ging in diesem Jahr erstmalig an Jana Stuhlmann und Marius Ahlring für die Leistung in Nage no kata 2. Platz und Katame no kata 1. Platz.
Hintergrund: Insgesamt 10 Abteilungen stemmen das vielfältige Sportangebot des Turnvereins Wehen 1873. Die insgesamt rund 1.100 Mitglieder verteilen sich auf die Sportbereiche Fitness, Gesundheits-, Reha-, Breiten- und Wettkampfsport. Bei dem riesigen Sport-, Gesundheits- und Fitnessangebot des TV Wehen ist für jede und jeden Sportler, jeder Altersgruppe und jeden Leistungsstandes etwas dabei. Der Verein wird durch eine Vielzahl von ehrenamtlichen Helfern getragen.