Am 19. Oktober 2025 wurde die Sporthalle des TV 1873 Wehen zum Treffpunkt für rund 50 Judoka aus der Region. Anlass war ein besonderes Highlight im Vereinskalender: Ein exklusives Training mit dem japanischen Judomeister Naokuni Kuwagata (4. Dan).

Ein Treffen mit Geschichte
Organisiert wurde das Event vom Abteilungsgründer Matthias Birk, der seit vielen Jahren eine enge Freundschaft zu Kuwagata-Sensei pflegt. Die beiden lernten sich bereits 1997 bei einem Vergleichskampf zwischen einer hessischen Auswahl und Studenten der Universität Tokio kennen – damals Kuwagatas Trainingsstätte.

Im Frühjahr dieses Jahres trafen sich beide erneut im traditionsreichen Kodokan, dem Geburtsort des Judo in Tokio. Während eines zehntägigen gemeinsamen Trainings entstand die Idee, Kuwagata nach einem beruflichen Aufenthalt in der Schweiz nach Deutschland einzuladen – und so wurde das besondere Training in Wehen geboren.

Ein Meister des Fühlens und Verstehens
Naokuni Kuwagata ist Schüler des legendären Olympiasiegers von 1964, Isao Okano, und steht ganz in der Tradition japanischer Judoschulen: Präzision, Achtsamkeit und das Gespür für den Partner. In zwei intensiven Trainingseinheiten – offen für Anfänger wie Dan-Träger – vermittelte der japanische Meister grundlegende Prinzipien des Judos.

Im Mittelpunkt stand dabei das richtige „Fühlen“ des Gegners: Nicht mit Kraft und festem Griff, sondern mit Leichtigkeit, Sensibilität und Kontrolle. So entstehe, erklärte Kuwagata, das wahre Verständnis für Bewegung und Balance.

Natürlich kamen auch Randori-Einheiten im Stand und am Boden nicht zu kurz. Zum Abschluss überreichte Kuwagata-Sensei allen Teilnehmenden persönlich eine Urkunde, als Erinnerung an diesen besonderen Tag.

Wertschätzung und Wiedersehen in Aussicht
Als Zeichen des Dankes erhielt Kuwagata-Sensei von Julian Kipfmüller, dem Abteilungsleiter der Judo-Abteilung, eine Ehrenurkunde, die eigens ins Japanische übersetzt wurde. Sichtlich bewegt nahm der Gast aus Tokio die Auszeichnung entgegen.

Die Begeisterung der Teilnehmenden war groß – viele bezeichneten das Training als echtes Judo-Highlight in der Region. Mit seinem Besuch hat Kuwagata-Sensei nicht nur Technik vermittelt, sondern auch die Werte des Judo – Respekt, Freundschaft und gegenseitiges Lernen – lebendig werden lassen.

Und das Beste: Kuwagata-Sensei hat bereits zugesagt, im nächsten Jahr wiederzukommen.